The Beauty of Gays – warum Schwule gut aussehen

The Beauty of Gays – warum Schwule gut aussehen

Neulich im Chat: Claudia H. (Name verändert, Anm d. Red.) meinte unverhohlen: “Ach, du bist schwul? Dann siehst du sicherlich total hübsch aus!” … Irgendwie seltsam anmutend. Denn es grassiert dieser Lande offensichtlich ein drolliges Vorurteil sonderbarster Ausmaße: Schwulen Jungs wird zumeist vorgeworfen, körperlich und vor allem vom Gesicht her übertrieben “schön” zu sein. Und von Haus aus schönen Jungs wird wiederum untersagt, durch und durch schwul zu sein. Darauf angesprochen geben Männer das Vorurteil ungern zu; wer sich hingegen die erstbeste Frau in der düsteren, spärlich beleuchteten Gosse schnappt und sie unverhohlen danach fragt, wie sie sich schwule Jungs denn so vorstellt, lautet ihre Antwort mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit “süß”, “niedlich” oder “einfach schön”. Auch die multimediale Werbung und diverse 10-Euro-Nachmittagsproduktionen im Hartz IV-Fernsehen suggerieren ein elfenhaftes Erscheinen schwuler Jungs und Männer. Sie hätten allesamt einen sexy, durchtrainierten Body, ein makelloses Sixpack, schlanke Arme und Beine – zusammengefasst einfach einen zärtlichen, aber dennoch sportlich gebauten Körper. Dazu gesellen sich ein lupenreines Gesicht samt eines gefühlsintensiven, zierlichen Ausdrucks.

Besonders überzogen ausgeprägt ist diese einseitige Darstellung schwuler Jungs in einschlägigen Pornos der Szene, der dortige Zwang zum perfekten Körper ist bei Weitem stärker vorhanden als in heterosexuellen pornografischen Darstellungen. Stichwort Twinks. Wessen Gestalt nicht die menschliche Perfektion an sich verkörpert, hat in diesem Gewerbe absolut keine Chance.

Aber – stimmt das denn wirklich? Sind Schwule adretter als ihre heterosexuellen Pedanten des gleichen Geschlechts?

Schwule sind nicht unbedingt attraktiv, sie achten nur mehr auf ihren Look

Zugegebenermaßen achten einige Schwule weit mehr auf ihr Äußeres als der Rest der Männerwelt drum herum. Mit mehreren Pflegeshampoos behandelte, gestylte und mit dem Glätteisen malträtierte Haare gehören teils genauso zum Alltag wie penibel gepflegte Fingernägel, diverse Gesichtscremes und natürlich ein bis auf den Kopf komplett enthaarter Körper. Wohlgemerkt: Bei einem Teil der Schwulen. Und – jetzt kommt der interessante Part – ebenso bei einem nicht zu verachtenden Anteil aller Männer in ihrer Gesamtheit. Wir befinden uns in einer Ära, in der jener “in” ist, der sich pflegt und größeren Wert auf sein Äußeres gibt. Das hat nichts mit Metrosexualität und jenes noch weniger mit Sex in der U-Bahn zu tun, sondern liegt an unserem enormen, seit Jahren ununterbrochen anhaltenden gesellschaftlichen Wandel. Unterlagen bis gegen Ende der 90er Jahre vor allem Frauen dem Gesellschaftszwang, dünn und hübsch seien zu müssen, ist es spätestens seit der Jahrtausendwende vermehrt desgleichen die männliche Bevölkerung. Es weht der Zeitgeist der physischen Perfektion durch unsere Straßen.

Aus dem Boden sprießende Marken wie “NIVEA For Men” oder “L’Oréal Paris: For Men” untermauern, dass es sich längst nicht mehr um einen temporären Effekt, sondern um einen knallhart umkämpften, milliardenschweren Beauty-Markt handelt. Medien, Filme, Frauen und die Werbung machen es vor: Männer müssen schön sein. Sonst haben sie keine Chance in der modernen Gesellschaft. In der Tat zeigen Umfragen, dass vor allem das Erscheinungsbild der Jungs und Männer laut deren Annahme immer öfters über Beruf oder Arbeitslosigkeit und Singledasein oder Partnerschaft entscheidet.

Nichts als die Wahrheit

Doch schon weit vor dieser Beauty-Welle herrschte die Auffassung vor, dass Schwule immer schön und geschminkt seien. Zeit also, mit dieser zwar nicht miesen, aber dennoch nervenden Engstirnigkeit aufzuräumen. Fakt ist: Ein Teil der schwulen Jungs und Männer achten durchaus verstärkt auf ihre Attitüde. Sie besitzen desgleichen vermehrt stärkere Gefühle, sind näher am Wasser gebaut. Und sie besitzen mitunter eine sensiblere, nahezu feinnervigere Art, sich zu bewegen.

Aber wie obig bereits erwähnt eben nur ein Bruchteil der Gesamtheit. Genauso vielen Schwulen ist ihr Aussehen völlig egal, sie sind abseits ihrer sexuellen Ausrichtung immer noch eines: Männer! Sie trinken Bier, sie gucken Fußball, sie rülpsen und furzen und verhalten sich manchmal wie kleine Kinder. À la Mario Barth. Sprich: Sie verhalten sich ganz “normal”. Es gibt dort draußen unglaublich viele Homosexuelle, schätzungsweise sind bis zu 10 Prozent der Bevölkerung schwul oder lesbisch. Die meisten sorgen eben nur nicht für Furore. Heerscharen, vor allem Schwule, schlossen gar den Bund der Ehe und haben Kinder, da sie sich ihre sexuelle Ausrichtung nicht eingestehen trauen oder einfach nicht sicher sind.

Dass alle schwulen Jugendlichen und Erwachsenen also übermäßig attraktiv seien, ist definitiv eine Legende. Leider, mag manch einer denken. Sie ist genauso falsch wie die Behauptung, dass sich alle Emos ritzen. Aber – wie es eben in unserer Gesellschaft gang und gäbe ist: Nur die reichen und schrillen finden Beachtung – und jene, die das nicht vorweisen können, begehren danach und tun es ihnen gleich. Sie kaufen die beworbenen Produkte und bemühen sich, ebenso reizvoll zu erscheinen. Das Ewige streben nach Perfektion. Unter anderem daher finden sich in der Werbung und in den besagten Serien immer nur die Wohlgestalten. Sonst würde keiner zuschalten. Körperliche Vollendung – nicht nur die der Schwulen – ist also in den heutigen Auswüchsen ein rein mediales Phänomen, hervorgerufen durch einen scheinbar unermesslich großen Produktmarkt, den zu schröpfen es gilt – und durch einige wenige, die tatsächlich eine gewisse natürliche Schönheit vorweisen können. Letztendlich gilt aber immer noch: Schönheit ist Ansichtssache! Claudia H.’s Welt bräche möglichenfalls restlos zusammen, sähe sie, wie die Mehrheit der Schwulen tatsächlich aussieht.

Meine eigene Überzeugung dazu: Ich finde durchaus, dass viele Jungs einfach unwiderstehlich gut aussehen! Bedenke er allerdings, dass auch diesen Text ein Schwuler verfasste 😉

21 Kommentare

  1. Hanibalbecter

    Wohl gemerkt, dass ich als heterosexuell veranlagter Mensch es zum Tode nicht ab kann, als schön bezeichnet zu werden, da eben jenes oben genannte Klischee wohl jedem Bürger bekannt ist. Somit könnte man ja mit dem Ausspruch “Du bist schön” genauso gut sagen “Du bist schwul”. Seltsam ist die Welt.

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    • Krony

      Du bist echt verdammt schnell, während ich den Artikel noch nachbearbeite, gibst du schon deinen Ehrensenf dazu. Das ehrt dich 😉

      Interessant ist das allemal: Wenn Frauen schön sind, dann ist die Welt in Ordnung. Sobald Man(n) hingegen auf sein Äußeres achtet, wird er als schwul deklariert. Das ist unter den jüngeren Generationen viel krasser ausgeprägt als unter den älteren. Ob der Bezeichnete hingegen wirklich schwul ist, interessiert keinen.

      Noch krasser ist ja der Fakt, dass “schwul” derzeit DAS ultimative Schimpfwort ist und sich größter Beliebtheit erfreut. Sehr zum Leidwesen derjenigen, die sich dessen noch nicht absolut bewusst sind, aber Angst davor haben, sich zu outen. Da sie ja dann die “Schande” selbst darstellen.

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      • Hanibalbecter

        Ich weiß was du meinst, und du versuchst ja mit deinen Posts damit aufzuräumen, aber wie kann man wohl einen anderen Typen besser denunzieren als seine Männlichkeit verletzen. Das schafft man entweder mit “Du Mutti”, “Du Mädchen” oder “Du Schwuchtel”. Ist nunmal so. “Ey Homo, komm mal her” hört man doch täglich. Ist meistens ja nicht so gemeint, sondern eben Slang. Hierbei liegt das Problem. Ich kann mir nicht vorstellen wie sich andere fühlen, die eben so genannt werden oder es nur mit anhören. Keine Ahnung. Sicher denken sie insgeheim, dass es niemals jemand erfahren darf.
        Was auch Gang und Gebe ist, dass man als Mann doch etwas Angst zu “Schwulen” hat. Man macht dumme Sprüche und distanziert sich so gut es geht von ihnen. Erst letztens im Sommerbad: Ein Typ, der sich vor kurzem geoutet hat, kommt mit seinem Freund ins Bad und stellt sich an den Beckenrand. Plötzlich sagt mein Gegenüber zu mir irgendetwas, was derjenige gerade sagen könnte, allerdings mit diesem “Schwulenakzent”. Natürlich wird sich darüber lustig gemacht. Doch was geht eben in denen vor. Sicher, sie haben nichts, von unseren Scherzen mitbekommen, aber dennoch müssten sie davon ausgehen, dass die Leute über sie reden. Es gehört also ne Menge dazu, dazu zu stehen. Sicher nicht einfach, aber jedem das Seine, wenn er meint, er müsse das tun, bzw meint, er sei so veranlagt, wegen mir, komisch ist es schon. Ich würd gern mal erfahren was eigentlich die weiblichen Bürger zu Schwulen sagen? Finden die das normal? Kommen die besser mit Schwulen aus als mit Frauen? Wo wir bei nächsten Klischee wären, dass es 2 Arten von Schwulen gibt: die Männer und die Frauen. Oh mann 😀

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      • Krony

        Soweit ich es mitbekommen habe, gibt es einen erschreckend hohen Teil Jugendlicher, die durch dieses dauer-gemobbe in den Selbstmord getrieben wurden. Jungs, die sich selber nicht zu outen trauen und dadurch aufgrund des gesellschaftlichen Drucks irgendwann daran zerbrechen.

        Was die Frauen angeht: Also meiner Erfahrung nach finden sie Schwule allesamt süß und knuffig. Und – das ist das Gute daran – sie lassen in der Gegenwart eines Schwulen all ihre natürlich vorhandenen Verteidigungsmaßnahmen und Barrieren fallen, da sie augenscheinlich vor uns nichts zu befürchten haben. Viele Frauen wünschen sich sogar einen schwulen besten Freund, jener nimmt dann durchaus die Rolle einer besten Freundin ein, ist aber immer noch ein Mann 🙂 Glaub mir, DAS ist wirklich von Vorteil. Würdest du jetzt nur einen Schwulen spielen, kämst du ohne großen Aufwand mit der Frau deiner Liebe ins Bett zum Kuscheln und Knuddeln, da sie ja keine Angst davor hat. Den Rest musst du (ihr) dann selbst besorgen.

        Anmerkung am Rande: Ich selber kenne keinen Einzigen mit diesem “Schwulenakzent”. Naja, außer aus Fernsehen und Filmen. Komisch.

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  2. xXJulleXx

    also ich bleib bei menier meinung 😀
    scheiß aufs aussehn.
    scheiß auf mainstream
    liebe nur den charakter 😀

    lui, du bist zwar auch schwul, aber wir verstehn uns ja auch ;D seit mehr als einem jahr ganz gut ^-^

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    • Krony

      Jup ich bin zwar schwul, denk aber dass ich dennoch “ganz normal” bin. Naja wobei – ausgerechnet auf mich passt das Wort “normal” schon mal sowas von gar nicht … 😛

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      • xXJulleXx

        auf mich wohl auch nich 😀
        bin zwar nicht schwul aber naaajaaaa xDDD
        normal bin ich afkeinen fall 😀

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      • Hanibalbecter

        Normal ist das was die Gesellschaft von uns verlangt….

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        • xXJulleXx

          leider .___.

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        • Krony

          Und die Gesellschaft bist du. Ergo ist “normal”, was du anhand deiner über die Jahre hinweg erworbenen Werte als “normal” betrachtest. Auch wenn deine normalen Dinge für andere unnormal seien mögen. Letztendlich ist alles eine Sache der Erziehung.

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      • Hanibalbecter

        Ich und die Gesellschaft?

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        • Krony

          Äh … uff … hast auch wieder recht. Verdammt, gibt es eigentlich irgendjemanden, der auch diesen Blog liest und dem gesellschaftlichen Durchschnitt entspricht? Nicht, dass diejenigen meine Zielgruppe darstellten … ^^

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          • Hanibalbecter

            Du suchst vergebens

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          • Krony

            Find ich gut. Kann ich hier nicht gebrauchen 😛

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  3. Xcyberpet

    Achja, die Gesellschaft ist schon ein schweres Laster&Druckmittel. Als Bisexueller ist man zum Glück nicht total geoutet, ist auch sehr praktisch so, ist aber trotdem ganzschön hart die Welt^^ aber wir sind ja im “AUFGEKLÄRTEN” europa/deutschland und nicht in anderen ländern wie die türkei wo soetwas verfolgt wird *ironie* 😛

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    • Krony

      Also dürftest du dich in Teilen Berlins nicht auf der Straße zeigen 😀

      Ich weiß ja nicht, ob du nach dem Motto “Besser Bi als nie!” lebst, aber du hast auch recht. In Deutschland bzw. allgemein im westlichen Europa haben wir es eigentlich ziemlich gut, wobei ziemlich krasse Unterschiede zwischen Stadt und Land aufzeigbar hin. In anderen Ländern hingegen – Saudi Arabien, Iran, z.T. afrikanische Staaten und diverse asiatische Staaten – werden vor allem Homosexuellen, wenn es schief läuft, zum Tode verurteilt. In vielen anderen Staaten weiterhin kann Man(n) froh sein, mit einer lebenslangen Haft oder Steinigung weg zu kommen. Siehe Wiki 🙂

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  4. Kessy

    woah, gruselig Oo war gerade erst in ägypten, da würd ich mich glaub ich auch verstecken als schwuler mann. wobei, bei denen is der witz: weibliche homosexualität wird als solche garnicht wahr- und ernst genommen. ob das jetzt glück ist oder schweinerei?

    ich gebe zu, ich bin ein fangirl…. manga- und ff.de-gestört 😉 allerdings gefallen mir dann die geschichten am besten, die mit diesen üblichen klischees brechen. i
    ch mein. hübsche jungs (egal welcher sexualität) sind zwar gut und schön, aber schluss endlich liegt schönheit auch im auge des betrachters. und eigentlich ist es doch gerade das unperfekte im “perfekten”, dass charakter verleiht und anspricht. wie ne eeetwas zu große nase (fällt mir bei meinen partnern immer wieder auf *g*) oder sowas in der richtung.

    total lachen musste ich bei deinem kommentar von wegen schwuler bester freund – schon mein onkel wusste von dem trick! 😉 (nicht das mir bekannt wäre, dass er ihn je eingesetzt hätte 😉 ) und ganz ehrlich: wir wollen alle einen. aber frag mich nich warum 😀

    aber mit einem hast du definitiv recht: die vorurteile, missverständnise und auch das misstrauen gegenüber diesem “alternativen lebensstil” *husthusthust* scheinen mir unter andern männern auch stärker verbreitet als unter frauen. ich persönlich kenne jedenfalls ne menge mädels, die bei der erwähnung von “schwul” nur mit der schulter zucken. die meisten jungs ziehen mindestens die augenbraue hoch, das sind dann die, die nicht laut rausschreien, dass sies irgendwie ekelig finden. ja, auch ich habe solche freunde. dabei sind die sonst ganz in ordnung *schulter zuck*

    jedenfalls find ichs prima, dass du hier mal aus der perspektive eines “betroffenen” mit den vorurteilen aufräumst. ich glaube, dass viele dieser dummen vorurteile alleine daher rühren, weil die meisten leute einfach nicht in kontakt mit schwulen kommen, die nicht zum schillernden extrem gehören (die fallen ja auch garnicht auf) und dadurch merken, dass “schwul sein” in erster linie eine ziemlich persönliche angelegenheit ist und nicht unbedingt etwas, dass man auf welche art auch immer hinaus in die welt schreit. denn mal ehrlich: eigentlich geht es niemanden etwas an, wen man liebt – oder?

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    • Krony

      Schwule beste Freunde? ^^ Ja du hast recht, ich kenne eigentlich keine Freundin, die sich so einen (oder auch mehrere) nicht wünscht. Und ich darf mich auch mit Fug und Recht als schwuler bester Freund einiger verdammt guter Freundinnen bezeichnen – respektive augenzwinkernd auch als deren beste Freundin. Was die gesellschaftlichen Vorurteile beziehungsweise den Umgang mit Homosexuellen angeht: Meiner Erfahrung nach finden Frauen schwule Jungs niedlich und süß, heterosexuelle Jungs hingegen finden lesbische Mädels absolut scharf 🙂 Erst wenn es das eigene Geschlecht betrifft, beginnt die große Aufregung. Grotesk!

      Und ja, ich stimm dir zu – es geht niemanden an, wen man liebt. Das ist privat und soll jeder für sich selbst entscheiden können. Und dennoch gehört es zumindest für mich auch zur persönlichen Freiheit, mich mit meinen Freunden in der Öffentlichkeit zu zeigen und ihnen die gleiche Aufmerksamkeit und Liebe zukommen zu lassen, wie es unter heterosexuellen Pärchen eben auch ist. Natürlich zieht man dann gerade als schwules Pärchen eine erhöhte Aufmerksamkeit auf sich – aber hey, nur damit kann auf Dauer erreicht werden, dass sich z. B. küssende Homosexuelle im alltäglichen Geschehen unserer Gesellschaft etablieren. Außerdem hat das auch durchaus seine Reize … 😉

      Ich lebe demnach frei nach dem Motto: Es geht niemanden etwas an, aber jeder darf es mitbekommen.

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      • Kessy

        ähm, also niedlich und süß wäre jez nich ganz meine reaktion, aber wie gesagt, ich bin in der hinsicht eh geschädigt… und das mit dem widerspruch in der wahrnehmung von schwulen und lesben fällt mir STÄNDIG auf… vor allem wenn meine männlichen freunde sich darüber ereifern, dass ich slash lese (und die weibliche fangemeinde ist rieeeesig), aber eben nichts dabei is, wenn sie sich lesbenpornos reinziehen. versteh einer die welt! wobei interessanter weise die meisten frauen kein problem mit lesbischen oder bisexuellen geschlechtgenossinnen haben. wir haben eben nicht dauernd angst um unsern hintern! *hust* (merke gerade, ich bin lieber ein giggelndes weib als ein verklemmter kerl *grusel*)

        und nochmal: du hast recht! xD ich finde es sollte absolut nichts dabei sein wenn sich homosexuelle in der öffentlichkeit küssen. wer es nich sehen will soll halt weg gucken. tu ich ja auch bei andern heterosexuellen pärchen 😉 die wahre krux is eben, dass es immer noch als besonders und abartig (im sinne von eben nicht normal) betrachtet wird. es wird immer noch ne riesen welle drum gemacht, selbst wenn es einem nicht negativ aufstößt. ich erwisch mich auch ständig selber dabei. es hört eben nicht bei der toleranz und akzeptanz auf, sondern beim schulterzucken. in dem sinne: macht was ihr wollt und fühlt euch gut dabei! *thumps up*

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      • Krony

        😀 ach ja die viel zitierte Angst um den eigenen Arsch – ein nervenaufreibender Mix aus klassischen Klischees und allgemeiner Unwissenheit. Es ist wie beim Sushiessen oder Fallschirmspringen – wer es noch nicht selber ausprobiert hat, kann, und sollte sich keine eigene Meinung darüber bilden. Fakten werden verfälscht und Horrorszenarios gebildet. Alles halb so schlimm und vor allem deutlich, deutlich angenehmer als von vielen behauptet 😀

        Sich küssende homosexuelle Pärchen werden zum Glück nur noch von einer verschwindend geringen Minderheit als abartig respektive krankhaft angesehen. Weit verbreitet ist allerdings noch die Unsicherheit gegenüber einer solchen Situation, sprich, wie man sich selbst zu verhalten hat oder ob man nun hin- oder wegschauen soll. Letztlich ist dies den außenstehenden Betrachtern peinlicher als den zwei Glücklichen selbst, da sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. So etwas stellt eben nach wie vor eine Unbekannte dar und ist auch durch die mithilfe diverser Medien und Gerüchte in ein nach wie vor beschämend schiefes Licht verrückt. Aber kommt Zeit, kommt Gelassenheit … YEAH BABY, ich fühl mich gut dabei! 🙂

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  5. Stefan

    Ein guter Kommentar zu gesellschaftlichen Vorurteilen – einfach gut beobachtet. Ich selbst finde, dass die Mode insgesamt seit den 80-er Jahren immer mehr den sexuellen Unterschied – Geschlecht etc. – schon von kindauf versucht festzuzurren – das haben gefälligst jJungs und Männer aunzuziehen – und das ist nur für Mädels und Frauen bestimmt – und dass kotzt mich erbärmlich an. Geh mal los und suche eine vernünftige Jeans, die sportlich, klassisch blue – nicht zerrissen etc gut auf dem Hintern sitz – wenn man 28-29-er Weite hat, dann aber nur gerade mal Längen bis max. 32 bekommt – ja dann ziehe ich ebend auch Frauenjeans an. Und die Klamotten für Frauen sind komischeweise vom Material her weicher, anschmiegsamer etc und so bretthart wie und kratzig wie bei Männermode. Langsam hats der Kommers wohl kapiert. Hat aber auch ziemlich lange gedauert – schlanke – lange Klamotten endlich mal wieder anzubieten. Das sdelbe bei Hemden, T-Shirts, Slips, i. d. R. alles viel zu weit! Ich bin selbst konservativ – aber was ich anziehe und wie ich mich dann äußerlich gebe – ist meine Sache – und da bin ich sehr selbstsicher. Wer mich dummanmacht muss damit rechnen, dass er eine geballte Ladung Schrot in seinem Hintern kleben hat. Ja, schwul sein ist schwerer als lesbisch zu sein. Damit meine ich Lesben haben kaum Probleme – schwule Männer hingegen schon. Und Ich kann die Jungs gut verstehen. Aber andererseits ist Familie der Kern einer funktionierenden, sich erneuernden und regenerierenden Gesellschaft, das wiederrum verlangt, dass eine Ehe – wo man sich was zu”traut” sehrwohl einen höheren Stellenwert hat als sogenannte Partnerschaften, und Familien nun mal nur hetero von Natur aus sein können – demzufolge Schwulen- oder Lesben-Ehen für meine Begriffe der Schlag ins Gesicht für jede Hetero-Ehe ist. Es soll jeder nach seier Fassone leben – aber Hetero-Ehen und gleichgeschlechtliche Paare, selbst wenn sie Kinder adoptieren oder mitlerweile auch schon Leihmütter sich ranholen, wie bei den neureichen Geldheteros -die den Sinn ihres Daseins darin sehen ihren Kindern später mal viel vererben zu können – aber rein biologisch es nicht auf die Kante gekriegt haben – solche sogennanten Ehe(Paare) sind und dürfen zumindest steuerrechtlich nicht mit den malochenden Hetero-Ehepaaren gleichgestellt werden – und Ich entschuldige mich nicht dafür, das ich zum überwiegenden Teil hetero bin. (Stichwort: Kampf für Gleichberechtigung von Heteros bei “Intellektuellen-Diskussionen”). Wer vn Natur aus schwul ist ist schwul und das muss diese verblödete Gesellschaft nach 1,5 Mio. Jahren Evolution endlich mal kapieren, und ich ziehe die Klamotten an, die mir passen – und manchmal gehört auch ein Mascara dazu – ja – warum gibt es sowas nur für Frauen – Klischeedenken dieser verblödeten Gesellschaft. Und was ist, wenn Jesus auch schwul war, dann bricht für eine ganze Menge von Spiessern die Welt zusammen – für mich nicht – ich bin röm-kath. und werden höchstens diesen Blödköppen von nichtsverstehenden “Glaubensbrüdern” evangelisch wie katholisch – die Leviten lesen. Es gibt gott sei gedankt auch noch gut aussehende überwiegend hetero fühlende – kein fetter Bierbauch, kein Staub- und Nudelgeflecht im Gesicht, keine stinkenden Haare im Schritt, auf der Brust oder unterm Arm, keine Urwälder am Arm oder Bein etc. und die sich jeden Tag waschen, Gesicht einkremen, Haare noch auf dem Kopf haben und die dann auch vernünftig pflegen. Und Glatzen oder Muselmänner, die meinen – der kann nur schwul sein – müssen damit rechnen – wie ich eingangs schon erwähnte – von mir (50 Jahre, verheiratet 2 Kinder, 1,77m ; 70 kg) auf den Mond geschossen zu werden – bin ebend gut durchtrainiert. Beste Grüße,

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