Tekken – Der Kampf geht weiter

Tekken – Der Kampf geht weiter

1995 war ein bewegtes Jahr. Schweden, Finnland und Österreich sind der EU beigetreten, die erste E³ öffnete in Los Angeles ihre Pforten und Microsoft erlangte mit Windows 95 endgültig die Weltherrschaft. Auch Namcos Prestige-trächtige Beat´em Up-Reihe “Tekken” erblickte damals das Licht der Welt und revolutionierte ein Genre, das Sega knapp zwei Jahre zuvor mit “Virtua Fighter” geschaffen hatte.

Nun im neuen Jahrtausend feiert das “The King of Iron Fist“-Tournament sein zehnjähriges Jubiläum: Was damals als beschauliches 3D-Experiment begann, hat sich mittlerweile mit stolzen 20 Millionen verkauften Einheiten zur bekanntesten und beliebtesten Kampfsport-Sim gemausert. Wie ist dieser weltumspannende Erfolg zu erklären? Liegt es am Marketing? An dem Umstand auf das richtige “Pferd“, sprich Sonys PlayStation gesetzt zu haben? Oder sind die Gründe doch im unnachahmlichen Gameplay zu suchen?

Taucht auf der folgenden Seite in über 10 Jahre Tekken-Geschichte ein und erfahrt in acht ausladenden Reviews alles über “Mishima Zaibatsu” und “Teufelsgen“, von den frühen Anfängen bis zur 128Bit-Gegenwart.

Tekken

Tekken… Mit diesem Game forderte Namco anno 1994 Segas Virtua Fighter heraus, ergänzte die dritte Dimension jedoch um Texture-Mapping und diverse Effekte. In der Combo mit dem ebenfalls auf dem Hause Namco stammenden Ridge Racer ebnete Tekken als Launchtitel den Weg für den künftigen Aufstieg der Sony PlayStation. Gleichzeitig markierte Namcos Beat´em Up-Einstand den Zenit für die ehemals beliebten 2D-Klopper alá Street Fighter & Co.: Zwar existierten fortan beide Genres nebeneinander, dennoch konnten 3D-Fighting Games bald den Massenmarkt für sich beanspruchen. And the King of Iron Fist Tournament begins!

In Tekken bringt jeder Kämpfer seine eigene kleine Geschichte, seine persönlichen Beweggründe mit. So variiert entsprechend das Ending, je nachdem welchem Recken ihr zum Sieg verhelft. Der Haupthandlungsstrang, der sich wie ein roter Faden durch sämtliche Episoden der Reihe zieht, dreht sich rund um das Konzern-Konglomerat der Mishima Zaibatsu.

Dessen Besitzer – Heihachi Mishima – veranstaltet das erste Tekken-Tournament, an dem nur die weltweit besten Kampfsportler teilnehmen dürfen! Neben Bruce Lee-Verschnitt Marshall Law, melden sich auch Wrestler King, Harley-Freund Paul Phönix, Auftragskillerin Nina Williams etc. und letztlich Heihachis Sohn Kazuja Mishima zu dem Tunier an. Dieser will sich bei seinem Vater dafür rächen, dass er ihn als fünfjährigen Knaben eine Schlucht hinab warf, um ihn zu stählen und das Böse in ihm zu säen. Schließlich gelingt es Kazuja seinen Vater zu besiegen und sein gewaltiges Firmenimperium zu übernehmen, Heihachi trifft das gleiche Schicksal, dass er einst seinem eigen Fleisch und Blut zufügte…

Insgesamt warten ganze 17 kampferprobte Fighter auf ihren Einsatz, von denen einige erstmal freigespielt werden wollen. In der Kampfarena werdet ihr sodann mit dem typischen Look & Feel der Tekken-Reihe konfrontiert, die viele ihrer Eigenharten bis in die fünfte Generation bewahrt hat. So bot bereits der erste Part eine ungekannte Fülle an Special-Moves und Combos, die damalige 2D-Klopper in Sachen Quantität um locker überflügelte.

Im Gegensatz zur Konkurrenz, deren Kontrollen meist auf “Strong Punch” und “Weak Kick” setzten, betrat Tekken neue Ufer und ordnete jedem Button eine Extremität des Körpers zu, wie linker oder rechter Arm. Dank dieses eingängigen Spielprinzips waren viele Schlagkombinationen bereits vom Bildschirm “ablesbar“, zudem setzen Tekken-Combos mehr auf Rhythmus denn auf pure Schnelligkeit. So gelingt Namco der Spagat zwischen Einsteigerfreundlichkeit und nötigem Tiefgang für erfahrene Handkantenprofis.

Trotz der verwendeten 3D-Engine und signifikanten Unterschieden zu Samurai Showdown etc. war das erste Tekken kein “richtiges” 3D-Spiel: Statt eines Ringouts erwartete euch eine endlos zoomende Texturtapete, Ausfallschritte in die dritte Dimension waren ebenfalls nicht möglich.

Die Optik mag zwar für die gegenwärtige Zockergeneration gleichbedeutend mit Augenkrebs sein, zum Release stellte Tekken jedoch das grafische Nonplusultra dar. Die Playstation-Variante glich dem Spielhallenvorbild wie ein Ei dem andern, die PSone-nahe System 11-Hardware machts möglich. Die bunt texturierten Kämpfer boten bereits in der ersten Generation ansehnliche Animationen, die von Hand modelliert auf die schwarze Disc gebannt wurden.

Gleichzeitg war das erste Tekken jedoch auch eine Generalversammlung für Clipping-Fehler und Polygonblitzer, diese Mankos wurden erst im dritten Teil weitestgehend behoben. Für einen zweckmäßigen Hintergrund sorgten flache Bitmaptapeten, die munter durch die Gegend scrollten. Nach dem Sieg über Heihachi wartet auf jeden Recken ein eigener kleiner FMV-Abspann, lediglich die Bonuscharaktere müssen auf exklusive Filmschnipsel verzichten.

Tekken 2

Von allem ein wenig mehr, mit dieser Expertise sind die Mannen um Namco ein knappes Jahr nach Tekken 1 erneut in den Ring gestiegen. Zu groß war die stetig wachsende Fangemeinde, als dass man es bei einem One Hit-Wonder belassen hätte. Auch wenn Tekken 2 im direkten Vergleich zum zweiten Virtua Fighter klar den kürzeren zog, so hielten die Entwickler ihr Versprechen und präsentierten einen gelungenen Nachfolger.

Zwei Jahre sind nun seit dem ersten “The King of Iron Fist Tournament” vergangen. Die Mishima Zaibatsu ist unter Kazuyas Expansions-Kurs noch mächtiger und reicher geworden. Der Sprössling Heihachis ist mittlerweile mit der lieblichen Jun Kazama zusammen, zog sich jedoch immer mehr in seine eigene Welt zurück und entwickelte dunkle Kräfte… Zeit für Tekken 2! Neben etlichen Neuzugängen wie Bodyguard Bruce Irvin, Sumo Ganryu und Känguru Alex nimmt auch der vermeintlich in den Tod gestürzte Heihachi Mishima an dem Turnier teil.

Im Finale treffen Vater und Sohn wieder aufeinander, doch diesmal ist das Glück auf Heihachis Seite. Nach seiner Niederlage sorgt das von Heihachi verursachte Teufelsgen für eine Mutation Kazujas in einen fliegenden Dämon, doch auch dieser wird vom erstarkten Mishima Senior besiegt. Der Tyrann übernimmt wieder die Leitung des Mishima-Konzerns und Jun Kazama – von Kazuja geschwängert – zieht sich zurück um ihren künftigen Sohn Jin Kazama vor dem Zugriff des Großvaters zu schützen.

Die Kämpferriege wurde auf stattliche 23+ erweitert, wobei sich Tekken hier selbst nicht ganz für voll nimmt: So haben sich auch unkonventionelle Handkantenprofis wie Bär Kuma und Raptor Alex unter die Kämpferriege gemischt. Mehr noch als im Erstling der Reihe, wurde in Tekken 2 wert auf authentisch simulierte Kampfstile gelegt. Heihachi und Law setzen auf Karate, während Wang den Drunken Master mimt, Baek seine Taek won do-Tritte zum Besten gibt und Roboter PJack seine Widersacher mit purer Kraft zur Strecke bringt.

Das Kräfteverhältnis zwischen den Haudegen ist größenteils ausgeglichen, auch wenn ein Kuma-Sympathisant es gegen die schnellen Kicks einer Anna Williams schwer haben dürfte. Insgesamt setzt Tekken auf das “Erlernen” eines Charakters, auf die genaue Kenntnis seiner Movelisten statt tumbem Button-Smashing. Im Gegensatz zur Virtua-Konkurrenz, die spätestens seit dem zweiten Teil eine komplexe Wissenschaft für sich ist, wurde jedoch nie die Einsteigerfreundlichkeit aus den Augen verloren – bis heute!

Im Übrigen bietet Tekken 2 eine Handvoll neuer Spielmodi und spielt sich zügiger und flotter als sein Vorgänger, was die Kämpfe mit mehr Dynamik würzt. Das zögerliche Ausnutzen der drei Dimensionen blieb jedoch weiter unter den (damaligen) technischen wie spielerischen Möglichkeiten.

Optisch hat sich im Vergleich zum ersten Turnier nicht allzu viel getan, zwar wirkt das Spielgeschehen flüssiger, den Models wurde ein gesundes Shading gegönnt und die Animationen sind jetzt nah am Realismus, dafür wirken die Kombattanten jedoch eine Spur eckiger. Leider wurde auch die Endlostapete der Kampfarenen beibehalten. Jede Stage bietet eine peppige und auftreibende Hintergrundmucke, die gut zur Bildschirmaction passt, die gelungene Sprachausgabe rundet das zweite Tekken harmonisch ab.

Tekken – The Motion Pictures

In Japan gehört es zum guten Ton, dass zu jeder halbwegs erfolgreichen Beatém Up-Reihe ein eigener Anime erscheint. Als Musterbeispiel gilt hier Street Fighter 2, dass neben ausladenden Filmen noch eine komplette Serie spendiert bekam. Während die Real-Verfilmung in Sachen Trash-Faktor dem unseligen Super Mario Brothers-Movie Konkurrenz macht, können die Zeichentrick-Eskapaden der Straßenkämpfer vollends überzeugen. Auch die Verfilmungen von Samurai Showdown, Fatal Fury und Battle Arena Toshinden sorgen für stimmiges Fernost-Kino, auch wenn meist nie die Brillianz der Videospielvorlagen erreicht wird.

Tekken: The Motion Picture” bemüht sich inhaltliche Ungereimtheiten der Prügel-Reihe auszumerzen und geht mehr auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den wesentlichen Akteuren ein: Als Jun Kazama ein Kind war, musste sie hautnah miterleben, wie Heihachi seinen eigenen Sohn eine steile Klippe herunterwarf.

Dieses prägende Ereignis konnte sie nie verdrängen, war doch der junge Kazuja ein gutherziger und freundlicher Spielgefährte. In der Gegenwart arbeitet Jun als Spitzel und meldet sich für das Tekken-Kampfsportturnier an, um tief in die Eingeweide der ausufernden Mishima-Zaibatsu vordringen zu können… Der seit diesem Vorfall von einer gigantischen Narbe gezeichnete Kazuja nimmt ebenfalls am “The King of Iron Fist“-Tournament teil und sinnt nur nach einem: Rache!

Der Anime beschreibt glaubhaft die Beziehung des Dreiecks Heihachi – Kazuja – Jun: Heihachi, der Hass und Zwietracht in Kazujas Herz säen wollte, um ihn zu instrumentalisieren, Jun die noch an das Gute in ihrer Jugendliebe glaubt und Kazuja, der hin und her gerissen zwischen dem alten Ich und dem erstarkten Bösen in seinem Inneren pendelt.

Auch die übrigen Charaktere sind halbwegs authentisch in den Trickfilm eingepasst worden, auf die Beweggründe von Kinderfreund Jack 2, Michelle und Lei Wulong wird aber nur kurz eingegangen. Die peinlichen Auftritte von Roger und Alex hätte man sich aber besser sparen können, Kängurus mit Boxhandschuhen und mutierte Raptoren nehmen dem Movie etwas von seiner ernsthaften Atmosphäre.

Das Charakterdesign ist in Ordnung und orientiert sich eng an den Renderstudien der Spielvorlagen, einzig Kazuja scheint dem Planeten Vegeta entsprungen zu sein 😉 Den Animationen hätte der eine oder andere Zusatzframe sicher nicht geschadet… Die japanische Sprachausgabe wirkt professionell und fängt die Stimmung gekonnt ein, wer sich die DVD besorgt sollte sich in jedemfall die lustlosen englischen Sprecher sparen und stattdessen auf Untertitel setzen. Diese geben die Semantik akkurat wieder, allerdings hatten die westlichen Übersetzer Probleme mit dem japanischen “Ki“. Im übrigen ist “Tekken: The Motion Picture” nichts für zarte Gemüter; brechende Knochen, viel rote Farbe und als Krönung ein Reptil mit zerrissenen Kieferknochen ummanteln diesen gelungenen Einblick in die Mishima-Saga.

Tekken 3

Während draußen schon Temperaturen jenseits der 35c° Marke herrschen, daddeln wir bei neXGam.de uns trotzdem die Finger für euch wund. Ich beginne mit Tekken 3 für Sonys graues Stück Plastik. Die Tekken Serie gehört ja so fest auf die Playstation wie das Amen in die Kirche.
Doch vor gar nicht all zu langer Zeit ging das Gerücht um, dass der neueste Tekken-Teil auch für die Konkurrenz erhältlich sein wird. So sollten dieses Mal nicht nur PS2-Spieler in den Genuss der Prügelorgie kommen, sondern auch Xbox- und Gamecubespieler. Das Gerücht wurde dann doch ziemlich schnell seitens Namco, den Erschaffern des Tekken Universums, wieder dementiert. So bleibt also alles beim Alten und heute wie auch damals gilt die Devise: “Willst du Tekken spielen, muddu Pläystätion kaufen.

Mittlerweile sind schon sechs Tekken-Teile erhältlich, ohne die GBA und Woderswan Teile mitgezählt zu haben, doch wir machen einen Zeitsprung zurück ins Jahr 1998, in dem damals Tekken 3 das Licht der Welt erblickte. Genau genommen erschien aber zuerst die Automaten Version im Jahre 1997. Diese lief nicht wie ihre beiden Vorgänger auf dem System 11, ein System, das der Playstation Hardware sehr ähnlich war, sondern es wurde für das aufgemotzte System 12 entwickelt. Eine grafisch gleiche Version für die Heimversion des Acarde-Prüglers war also nicht ohne weiteres möglich. Allerdings gelang es Namco mit ein paar Abstrichen dennoch eine ansprechende Version für die PS zu entwickeln. Als Trost beinhaltete die Konsolenfassung dafür viele zusätzliche Bonus-features.

15 Jahre nach dem zweiten “King of Iron Fist Tournament“: Heihachi Mishima erfuhr durch eine Nachricht, dass seine “Tekken-Streitkräfte” von einem geheimnisvollen Wesen namens “Ogre” über den Jordan befördert wurden. Zu all dem Pech verschwanden auf der ganzen Welt auch noch die besten Martial-Arts Kämpfer. Heihachi wurde durch den Jungen Jin Kazama darauf aufmerksam gemacht, dass Ogre von den mächtigen Seelen der verschwundenen Meister der Kampfkunst zehren würde. Wenn er die Macht für sich gewinnen kann, die von Ogre ausgeht, könnte das eine unheimliche Bereicherung für das Mishima-Imperium bedeuten. Da sich die Mutter von Jin ebenfalls in den Klauen des Ogre befindet, lehrte Heihachi Jin die Karatekampfkünste des Mishima-Stiles, um Jin so für seinen niederträchtigen Plan missbrauchen zu können. Jin soll Heihachi als Köder dienen, um Ogre hervorzulocken. So rief Heihachi vier Jahre später erneut ein “King of Iron Fist Tournament” aus. Aus Angst vor einem Machtverlust schießt Heihachi Jin, nachdem dieser Ogre gegen Ende des Turniers besiegte, in den Kopf, woraufhin sich Jin in einen Teufel verwandelt, eine Fähigkeit, die er von seinem Vater geerbt hat. Als Devil gelingt Jin die Flucht aus den Fängen seines Großvaters.

Das Herzstück des Spiels ist der Acarde-Modus, in dem auch die Story fortgeführt wird. Zu Beginn des dritten Turniers stehen euch lediglich zehn von 21 Kämpfern zur Verfügung. Die restlichen Charaktere gilt es durch mehrmaliges Durchspielen des Story-Modes freizuspielen. Hat einer der Kämpfer eure Gunst erworben, steigt ihr sofort ins Geschehen ein. Als Austragungsorte dienen euch die Gassen einer Großstadt, verlassene Ruinen, ein Dojo, schöne Strandlandschaften und viele mehr. Euer Ziel ist es in jeder Runde als Sieger hervorzugehen. Damit das auch klappt, könnt ihr auf eine große Anzahl von verschiedenen Schlagkombinationen zurückgreifen. Da das Kampfsystem von Tekken für seine äußerst schnelle Zugänglichkeit bekannt ist, haben auch Anfänger relativ schnell große Aussicht auf Erfolg. So gehen euch nach kurzer Einübungszeit mächtige Combos von der Hand. Leider hat so was natürlich auch seine Tücken, die erst im Zweispielermodus sichtbar werden. Seid ihr im Singleplayer aus jeder der zehn Runden gegen euren Kontrahenten als Sieger hervorgegangen, dann wird es allmählich Zeit für einen menschlichen Gegner.

Während ihr euch schon ordentlich mit dem Spiel beschäftigt und die eine oder andere Schlagkombination im Gedächtnis behalten habt, wird euer Freund wahrscheinlich noch nie gespielt haben. Trotzdem kann es passieren, dass ein Grünschnabel einen gestandenen Veteranen ordentlich piesacken oder sogar schlagen kann. Wie das passieren kann liegt klar auf der Hand. Nämlich durch sog. Buttonsmashing kann man schnell einen Sieg herausholen, ohne das Spiel jemals gezockt zu haben. Beim Buttonsmashing handelt es sich um planloses drücken der Aktionstasten. So kann es passieren, dass durch Zufall auch noch richtige Kombinationen gedrückt werden und der Gegenspieler dabei ordentlich blass aussieht. Falls bei den selbsternannten Profis sich bei dem Wort Buttonsmashing schon der Magen umdreht, sollten diese lieber die Finger davon lassen. Ansonsten gibt’s Frust en mass. Anders sieht es nämlich bei der Konkurrenz aus dem Hause Sega aus. Bei dem komplexeren Kampfsystem eines Virtua Fighter 4 hat diese Art von Spielern nicht den Hauch einer Chance und wird gelangweilt das Pad beiseite legen. Das soll aber nicht bedeuten, dass echte Profis in Tekken absolut machtlos gegen Anfänger sind.

Übrigens, wer den Singleplayer mit einem der verschiedenen Charaktere abschließt, bekommt jedes Mal am Ende des Turniers eine mehr oder weniger sehenswerte Render-Sequenz zu Gesicht. Was damals sehr genial aussah, lässt heute die meisten wohl ins Schmunzeln geraten. Die mittlerweile total überholten Videos sahen aber für damalige Verhältnisse wirklich super aus und waren eine tolle Belohnung für’s Durchspielen und boten neue Motivation, um es mit einem anderen Spieler auszuprobieren.

Wer sich am Arcarde-Modus satt gespielt hat, darf sich mit dem Tekken Force-Mode vergnügen. Diese Art von Spielmodi erinnert sehr stark an das Streets of Rage für den Mega Drive. Hier spielt ihr in einem scrollenden Levelabschnitt, welcher sich erst bewegt, wenn ihr den anstürmenden Horden von Gegner contra gegeben habt. Für jeden bezwungen Gegner bekommt ihr zwei, vier, sechs oder acht Sekunden gutgeschrieben. Das hängt immer vom Gegnertyp ab. Solltet ihr nämlich zu langsam vorgehen, dann sitzt euch das manchmal knapp bemessene Zeitlimit im Nacken. Deshalb solltet ihr immer zügig die bösen Buben verdreschen. Da ihr zahlenmäßig unterlegen seid, bekommt ihr sicher auch den ein oder anderen Schlag ans Kinn. Daher müsst ihr euere Lebensenergie immer im Auge behalten und die im Level verteilten Medipacks, die als Hühnchen dargestellt werden, einsammeln. Nur so schafft ihr es auch jedes Mal den Endboss am Ende des Abschnitts zu bezwingen. Ich fand das ist eine gelungene Abwechslung, die zu zweit sicher noch weitaus spaßiger gewesen wäre.

Leider wird die automatische Lock-On Funktion des Öfteren durch gleichzeitiges erscheinen mehrerer Gegner irritiert. So kann es passieren, dass euer Kämpfer sich nicht entscheiden kann, wem er sich als nächstes vornehmen möchte und dann gehen die meisten Schläge ins Leere und ihr kassiert dafür die Schellen ein. Im entscheidenden Moment kann euch das wichtige Lebensenergie kosten.

Ein weiterer Modus, den man auch zu zweit spielen kann, ist der Tekken Ball-Mode. Hier werden den Gegner nicht direkt mit den Fäusten ordentliche Blessuren verpasst, sondern ihr führt die besten Schlagserien aus, die ihr könnt und gebt dem bunten Volleyball oder was auch immer ordentlich eins mit. Dieser fliegt dann auf den Gegner zu, der wiederum muss versuchen den Ball anzunehmen und mit einer Combo wieder zurück an den Absender zu schicken. Gelingt ihm dies nicht, dann bekommt er den Schaden angerechnet, den ihr dem Ball verpasst habt. Wer zuerst seinem Gegenspieler die Schadensleiste füllt, gewinnt. Außerdem kann man auch gewinnen, wenn der Ball die Feldmarkierung überschreitet.
Bei den übrigen Modi handelt es sich lediglich um den altbekannten Team Battle, Survival und Tekken Time Attack Mode. Diese dürfte wohl jedem ein Begriff sein.

Grafisch holt Namco wirklich alles aus der alten Playstation heraus. Nicht nur, dass die Spielfiguren noch ein mal richtig an verbesserten Proportionen zugelegt haben, so sieht auch der Rest des Spiels tadellos aus und ebenso die Animationen wissen zu überzeugen. Auch wenn aus technischen Gründen nicht mehr machbar gewesen wäre, wirken die Hintergründe dennoch etwas arg leblos bzw. detailarm. Vielleicht hätte man noch ein paar “Bildfüller” oder Zuschauer mit einbauen können. Ansonsten überzeugt die Technik auf ganzer Linie. Der Sound fällt in die Kategorie “das Rockt” und klingt einfach verdammt gut. Eingängige Melodien untermalen die hektische Klopperei perfekt. Kann man sich immer anhören.

Tekken 4

Zwei weitere Jahre sind ins Land gezogen. Um seinen Enkel zu stellen veranstaltet Heihachi Mishima das vierte “The King of Iron Fist Tournament“. Auch der todgeglaubte Kazuja nimmt an dem Turnier teil. Nach erbitterten Kämpfen mit seinem Vater und Heihachi gelingt Jin erneut die Flucht, die beiden geschlagenen Mishimas bleiben benommen zurück. Plötzlich werden die geschwächten Krieger von einer Horde Gun Jack-Roboter angegriffen, die von Raven geschickt wurden. Dieser Ninja-Kämpfer handelte im Auftrag der Regierung um das gefürchtete Mishima-Kartell ein für allemal zu zerschlagen. Die Cyborgs gingen in einem Flammenmeer auf, dem Kazuja grade noch entkommen konnte…

Die Geschichte des Turniers wird nun nicht mehr vom Arcade-Modus, sondern von einem neuen Story-Modus erzählt. Anfangs stehen einem zehn von insgesamt zwanzig Kämpfern, die sich wie gewohnt freischalten lassen, zur Auswahl. Hierunter befinden sich sowohl altbekannte, überarbeitete Charaktere, als auch einige neue Gesichter, darunter Steve Fox, der ausschließlich mit den Armen arbeitet. Die wohl größte Neuerung ist Jin widerfahren, der die Arenen nun mit einen komplett neuen Kampfstil unsicher macht.

Die Akteure werden durch hübsche Zeichnungen vorgestellt, die kurz erläutern, was sie in der Zwischenzeit erlebt haben. Insgesamt müssen acht Stages bestritten werden. Im Finale tritt man gegen den äußerst exzentrisch gekleideten Heihachi an, worauf eine ausführliche Filmsequenz folgt, die die Geschichte weiterspinnt und sogar über Sprachausgabe verfügt. Der Arcade- und der Team-Modus sind bekannt, ebenso wie der Versus-Mode, in dem man sich nach Lust und Laune mit einem Freund kloppen kann.

Im Übungsmodus hat man die Möglichkeit zwischen drei verschiedenen Optionen zu wählen. Im Freestyle kann man Einstellungen wie Angriffhaltungen des Gegners beliebig ändern, mit Vs. CPU tritt man gegen einen computergesteuerten Gegner an, dessen Schwierigkeit sich von leicht bis sehr schwer einstellen lässt und mit dem Stil Abwehr führt der Gegenüber eine Bewegung aus, an der man die passende Abwehrtechnik üben kann.

Neu ist der überarbeitete Trainingsmodus, in dem eine bestimmte Tastenfolge vorgegeben wird und man in möglichst kurzer Zeit alle Angriffe auszuführen hat. Auch wieder dabei ist der Tekken Force-Mode, der bereits aus dem dritten Teil der Serie bekannt ist. In vier verschiedenen Stages prügelt man sich durch etliche Gegnerhorden, wobei man immer von dem relativ knappen Zeitlimit eingeengt wird. Ist ein Gegner besiegt, erhält man je nach Gegnertyp eine bestimmte Anzahl an Bonussekunden.

Zeit ist allerdings nicht das einzige kostbare, was von besiegten Feinden hinterlassen wird, sondern auch Eier und die bekannten Hühner, mit denen sich die Wunden kurieren lassen. Hat man den Endgegner des Abschnittes erledigt, wird man direkt in den nächsten katapultiert.
Wie man das so kennt, hat man im Survival die simple Aufgabe, alle Gegner umzuhauen, und selbst möglichst nicht erwischt zu werden. Nach jedem besiegten Gegner erhält man einen Teil der Gesundheit zurück und wird mit dem nächsten konfrontiert.

Wie gewohnt findet man sich leicht in dem Kampfsystem zurecht. An der Steuerung hat sich so gut wie nichts geändert, außer, dass es nun möglich ist, den Gegner gegen Wände oder in Ecken zu drängen. Zudem wirken sich Höhenunterschiede auf eure Attacken aus. Insgesamt wirken die Bewegungen um einiges schneller und flüssiger, als in früheren Teilen. Auch grafisch ist Tekken 4 gelungen, ebenso der Sound zu dem es sich wie gewohnt gut prügeln lässt. Wie die Charaktere sind auch die Arenen einer Erneuerung unterzogen worden und wirken nun um einiges realistischer. In den schön gestalteten, unebenen Schauplätzen schmeißen sich die Kämpfer in tiefe Pfützen, schlagen sich gegen Wände oder geben den neugierigen Zuschauern, die sich immer am Rand des Geschehens aufhalten und das Gefecht lauthals unterstützen, versehendlich eins mit.

Tekken 5

Mittlerweile geht Tekken 5 in der Spielhalle bereits in die zweite Generation. Grund genug für uns die PAL-Version des nunmehr siebten (!) Tekkens genauer unter die Lupe zu nehmen! Die Jubiläums-Episode strotzt nur so vor freispielbaren Extras und Spielmodi, chronologisch ist sie nach den Geschehnissen vierten Parts angesiedelt

Bereits kurze Zeit nach den sich überschlagenden Ereignissen des letzten Tekkens ruft ein Unbekannter das fünfte und bislang letzte “The King of Iron Fist Tournament” aus. Erlebt das finale Showdown zwischen Jin, Kazuja, Heihachi und einem weiteren Mitglied des Mishima-Klans!

Ingesamt gesellen sich zur berühmt berüchtigten Kämpferriege der ersten vier Teile spärliche drei Neuzugänge; neben Schülerin Asuka und Kenpo-Meister Feng dürfte vor allem Ninja Raven dank seines auf Wesley Snipes getrimmten Äußerem neue Fans gewinnen. Auch das Spielprinzip hat sich dem “Rückschritt” verschrieben und wirft viele der Gameplayneuerungen aus Tekken 4 frei nach dem Motto “Back to the Roots” wieder über den Haufen. Während es die längst überfälligen Levelbegrenzungen glücklicherweise auch in die fünfte Episode geschafft haben, wurde bei den Höhenunterschieden der Areale und den wirren Positionswechseln der Rotstift angesetzt.

Dafür war Namco bei den Spielmodi äußerst spendabel und hat mehr als einmal durchs Fenster der AM2-Studios geschaut: Viele Neuerungen finden sich auch im Gral der 3D-Beat´em Ups, Virtua Fighter 4 Evolution. Während in Japan in jeder Arcade, die etwas auf sich hält, in schöner Regelmäßigkeit Wettkämpfe zwischen Tekken-Cracks organisiert werden, so gestaltet sich das Unterfangen fähige menschliche Kombattanten zu finden, diesseits des Okzidents schwerer.

So bietet Tekken 5 im Arcade-Mode ausgefeilte KIs, die alle nach unterschiedlichen Persönlichkeitsmodellen mit variierenden Vorlieben gestrickt sind. Schlagt eure virtuellen Widersacher, erspielt Credits und tauscht sie dann gegen zahllose Goodies wie Sonnenbrillen oder gar komplett neue Kostüme ein. Selbstverständlich präsentiert sich auch der Story-Mode in neuer Stärke: Die Beweggründe jedes Charakters werden anfangs durch nette Manga-Bildchen verdeutlicht, weitergesponnen wird die Story durch kurze Ingame-Konversationen und natürlich durch die gewohnt-fulminanten Render-Abspänne (Die im Tekken-Kino mehrfach genossen werden können.)

Doch damit nicht genug! Für die Retrofans und Ewiggestrigen finden sich neben dem Starblade-Spielchen noch originalgetreue Spielhallen-Umsetzungen der ersten drei Tekkens auf dem Silberling! Als Tekken-Force-Äquivalent sticht das kleine Action-Adventure “Devil Within” unter den Menü-Punkten ins Auge: Hier steuert ihr Jin mit gestutzter Movepalette aus der Third Person-Perspektive durch verschachtelte Gänge und meuchelt euch in bester Final Fight-Manier durch unzählige Gegnerhorden. Zwischendurch erfahrt ihr in kleinen Häppchen mehr und mehr über Jins Vergangenheit, geduldige Zocker spielen gar seine Teufelsform frei.

Tekken darf den Titel der neuen Grafikreferenz für sich beanspruchen. Bei diesen hoch detaillierten Arenen und Charaktermodellen, die sogar mit animierten Gesichtszügen aufwarten können, kann nicht einmal Virtua Fighter 4 mithalten.

Abgerundet wird die optische Pracht von stimmigen Licht- und Partikeleffekten, sowie optionalen 60Hz und 16:9-Modi. Leider wird bei Letzterem lediglich der Bildausschnitt verkleinert, so dass Besitzer von Breitband-TVs schon mal mit halben Köpfen rechnen müssen. Der Sound präsentiert sich als gesunder Mix zw. dem klassischen Kommentator, erstklassiger Sprachausgabe und krachigen Hintergrunddudeleien.

Hinweis: Zusammengefasst aus einem Tekkenspecial von Planet-Playstation.de

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