Das digitale Weltwissen der Menschheit in einer Zahl

Das digitale Weltwissen der Menschheit in einer Zahl

Welch Wissen doch die Wissenschaft auf der wissentlichen Suche nach allem bislang geschaffenen Wissen schafft. Eine wahrlich langwierige Suche, welche erst kürzlich ihr wohlverdientes Ende fand. Errechnete hierfür doch ein amerikanischer Forscher unter Zuhilfenahme einer chilenischen Wissenschaftlerin die Gesamtmenge allen von Menschenhand digital erschaffenen Wissens. Ergo aller Daten jeglicher digitalisierten Form. Und kam dabei auf ein atemberaubendes Ergebnis: Die Datensumme der Weltkenntnis beläuft sich auf fantastische 295 Trillionen Bytes. Oder ausgeschrieben: 295.000.000.000.000.000.000 Bytes. Allerdings sollte beachtet werden, dass hierzu der Datenbestand aus dem Jahre 2007 herangezogen wurde, da jüngere noch nicht vollkommen erfasst sind. Schätzungsweise beträgt die heutige Gesamtsumme aller Daten das Doppelte der 2007er, also ~590 Trillionen Bytes.

Die eine Zahl

Irrelevant. Widmen wir unsere Aufmerksamkeit lieber der ersten Zahl – und stellen sie quer in den Raum:

295.000.000.000.000.000.000 Bytes

Nun. Knorke, wa? Aber gut, genug des Stehens, lasset uns rechnen! 295.000.000.000.000.000.000 Bytes entsprechen 295.000.000.000.000 Megabyte. Respektive 295 Exabyte. Oder 14,75 % des Gesamtaufkommens aller 2007 hin- und herversendeten Daten, circa 2 Zettabyte. Partout darauf bedacht, 295 Exabyte auf herkömmlichem Wege zu bannen, würden hierfür folgende gegenwärtige sowie nostalgische Speichermedia benötigt werden:

  • 204.900.000.000.000 3,5-Zoll-Disketten à 1,44 Megabyte Fassungsvermögen oder
  • 453.800.000.000 CD-ROMs à 650 Megabyte Fassungsvermögen oder
  • 62.800.000.000 Single Layer-DVDs à 4,7 Gigabyte Fassungsvermögen oder
  • 34.700.000.000 Dual Layer-DVDs à 8,5 Gigabyte Fassungsvermögen oder
  • 11.800.000.000 Single Layer-Blu-ray Discs à 25 Gigabyte Fassungsvermögen oder
  • 5.900.000.000 Dual Layer-Blu-ray Discs à 50 Gigabyte Fassungsvermögen oder
  • 98.330.000 Festplatten à 3 Terabyte Fassungsvermögen, dem größten derzeit frei verfügbaren Speichermedium.

Scheibchenweise Wissen

Die Stärke einer genormten CD-ROM beträgt 1,2 Millimeter. Lägen 453,8 Milliarden CD-ROMs auf einem Stapel, so erreichte dieser eine Höhe von 545.000 Kilometern und damit die 1,5-fache Länge der durchschnittlichen Distanz zwischen Erde und Mond (363.000 Kilometer). Das Gewicht einer handelsüblichen 3,5-Zoll-Diskette wiederum beträgt 18 Gramm. 204,9 Billionen Disketten wögen somit unglaubliche 8.131.000.000 Tonnen respektive 1.301 Cheopspyramiden mit jeweils 6,25 Millionen Tonnen.

Das lässt sich noch weit irrer spinnen: Auf ein handelsübliches DIN-A4-Blatt mit einem Gewicht von 80 Gramm passen mit der Schriftart Arial in einer Schriftgröße von 12 Punkten circa 4.500 Zeichen. Ein Byte entspricht praktischerweise einem Zeichen, so haben wir es hier mit einer Gesamtmenge von 295.000.000.000.000.000.000 Zeichen respektive 65.555.555.600.000.000 DIN A4-Blättern zu tun. Dieser enorme Papierberg brächte 5.244.000.000.000 Tonnen auf die Waage, was wiederum 839.040 Cheopspyramiden entspräche. Oder 109,25-mal dem Gewicht des Wassers vom Bodensee, welcher mit einem Volumen von 48 km³ geschätzte 48.000.000.000 Tonnen wiegt.

Gewichtige Informationen

Nun wird es wirklich interessant. Studien zufolge beläuft sich die benötigte Anzahl von Elektronen zum Speichern eines einzelnen Bytes auf mehr oder weniger 40.000. Ein Elektron wiegt 0,000000000000000000000000000910938 Gramm. Somit beliefe sich das Gewicht des gesammelten digitalisierten Weltwissens dieser Milchmädchenrechnung nach auf schätzungsweise 0,00000026872671 reelle Gramm beziehungsweise 0,26762 Mikrogramm oder 267,62 Nanogramm. Respektive dem 23.257.830.000.000.000.000stel (23,28 Trillionstel) einer handelsüblichen Cheopspyramide.

Was eine interessante Nebenfrage aufwirft: Wie viel Elektronen ergeben das Gewicht einer Cheopspyramide? Nichts leichter als das: Um auf das Gewicht einer Tonne zu kommen, werden 1.097.770.000.000. 000.000.000.000.000.000.000 Elektronen benötigt. Multipliziert mit dem Gewicht besagter Pyramide ergibt das eine Elektronenanzahl von 6.861.062.500.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000 oder 6,86 Sextilliarden.

Universum in Exabytes

Bliebe noch eine Antwort auf eine Frage schuldig, die so eigentlich niemand stellte: Wie viel Bytes ergäbe alle Materie des bislang bekannten Universums, wenn 40.000 Elektronen zur Sicherung eines einzelnen Bytes Verwendung fänden? Dazu folgende Fakten: Das Gewicht des bisher erkundeten Universums wird auf 30.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000 (30 Oktillionen) Tonnen geschätzt. In Elektronen umgerechnet ergäbe dies folgende … nennen wir es Zahl: 32.933.100.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. In Worten ausgedrückt: 32,9 Tredezilliarden. Diese müssen nun nur noch in Bytes umgewandelt werden, womit wir 823.327.500.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000, also 823,327 Duodezilliarden Bytes erhalten.

Durch 40.000 geteilt ermöglichten es uns die Elektronen des Universums also, geschätzte 823.300.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000 Exabytes Daten zu sammeln – einem enormen Vielfachen allen bislang gesammelten Wissens.

PS

Auch dieser an und für sich nichtige Beitrag gesellt sich nun fortan stolz zum gesammelten Weltwissen und verbrauchte Myriaden Elektronen!

Hilfsmittel: Wikipedia & Wolfram Alpha | Foto: Bibliothek von Alexandria

Ein Kommentar

  1. e.kaufmann

    Ich habe was Interessantes dazu im Web gefunden, das weniger auf die Wissensmenge, sondern die Wissenslöschung und Qualität des Wissens eingeht:

    Eine Berta schreibt:
    “Das Hauptproblem ist doch dass sich in Wikipedia Gruppen gebildet haben, die unter dem Banner “Wir löschen das Wissen der Menschheit” (inkl. grafischem Banner mit Wikipedialogo) gegenseitig als Admins etc. nach oben puschen und gerade im politischen Bereich alles was nicht ultra-konservativ ist löschen und für Artikel sorgen die aus einer Enzyklopädie des Deutschen Kaiserreichs zu stammen scheinen.

    Zumindest einem User der auch im Politikforum unterwegs ist – und auch dort so eine nach Burschenschaften riechende Freundesmeute um sich hat, hatte dort mal aus Versehen (ungefragt!) berichtet er werden vom INSM bezahlt. Das INSM ist eine Unternehmerorganisation die Unternehmer-Ideologie professionell verbreitet in alle Medien und ganz offenbar auch in Foren und Wikipedia.

    Mein Versuch den [[Antibolschewistenfonds]] der deutschen Wirtschaft von 1919 dort als Lemma einzubringen brachte nur Löschungen und letztlich Verschiebung in ein irrelevantes und Missverständnisse hervorbringendes Thema.

    Die haben bereits alles in der Hand.

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