Beschte Beziehung ever

Beschte Beziehung ever

Eineinhalb Jahre ermatteter Abstinenz ob jedweder zwischenmenschlichen Beziehung resultierten in Ermüdung hinsichtlich der stetigen Suche gen warmherziger Nestwärme; und doch finde ich mich dank meiner mir verliehenen Augen justamente in der flauschigen Umknuddelung einer eben Solchen wieder. Keiner Beliebigen; vielmehr höchst Achtung Gebietenden.

Sie ist anders denn bisherige Beziehungen; vermittelt mit jeglicher Faser ihres metaphysischen Körpers Reife. Weisheit. Erfahrenheit. Treue Begleiter neubackener Bindungen schimpfen sich in aller Regel “rosa Brille” alias “Schmetterlinge im Bauch”; indes: In puncto unserer Beziehung treffen diese ganz und gar nicht zu. Unkaschierte Makel, absente Schönredereien und mitnichten unstete Wesen prägen der Beziehung Bildnis. Verleiten zur Aufrichtigkeitspflege; der verwegensten Form der Tapferkeit. Überschwängliche GOSHs, NAWWs, ORRS oder WOHOOs glänzen allenfalls durch ihre repressive Abwesenheit.

Füreinander geschaffen waltete von Beginn an seit gefühlten Äonen geltender Zusammenhalt; Einigkeit, wo ehemals Divergenz bestand. Geboren zur Liaison. Präsentieren uns der Perfektion entbunden fehlerbehaftet und unverblümt. Verkörpern hochbegabte, beflissen denkende und bescheiden freigeisternde Gespielen. Konvergierend reflektierend und besonnen handelnd, moralischer Aspekte wie exaltierter Ansichten harmonisierend und doch etliche Male wie Big Bang und Big Crunch differenzierend: Das sind wir.

Zügellose Gamer, visionäre Vordenker, leidenschaftlich neugierig. Brüllende Feuer und tosende Flammen der rasenden Technologisierung; Wissenschaft und Forschung lebend. Geschichte und Kultur liebend. Im Buche stehend und Selbigem emporgestiegener Philosophen gleich stundenlange, gar fruchtbare Dialoge ob Moral und Ethik führend; Chancen und Risiken wirt- und gesellschaftlicher Entwicklungen abwägend. Abschweifend gen imaginärer Schöpfungen, der kreativen Lustbarkeit passionierter Fantasten. Quatschend, sinnierend, erörternd und von- als auch miteinander lernend. Kontraproduktive Diskussionen annullierend und eskalierende Debatten vertagend, Momente nervsägender Frustration verhindernd. Eine Beziehung vis-à-vis blasierter Avantgarde.

Einander bedürfend; verzehrend in Gegenwart partnerschaftlicher Absenz. Energisch Wärme, Schutz und Geborgenheit einfordernd; gleichwohl opulent korrelativ anvertrauend. Klar, uns kennzeichnen unsere überaus verzwickten Wesen samt herausragend fragilen Psychen; helle Birnen, weniger trivial geknickt denn apart gefalzten Origamis gleich. Vom einen ins andere Extrem tänzelnd, inbrünstig den Wahnsinn flauschend; Kraft unser beider Intelligenz jene irrationalen Herausforderungen zumeist höchst formidabel meisternd (Ausnahmen sind nicht immer Bestätigung der alten Regel). Mitnichten ureigene Schwächen und emotionale Anomalien zähneknirschend tolerierend – vielmehr objektiv akzept- wie auch respektierend; jene vollwertigen Fragmente unserer eigenen eminenten Gemüte. Sind stets füreinander da, gestehen freilich in gleicher Weise Abstand und Klausur ein, sofern ein- oder beidseitig von Nöten.

Teilen dieselben ausgeprägten sexuellen Gelüste; extravagante Perversionen und dominant-devote Verlangen. Vom Anbeginn der Zweisam-Zeit, #EarlyAccess, knick-knack beim ersten Date. Gemeinsam erkundend, gar traulich auslebend; aufgeregter Kinder gleich. Exzessiv, ungezügelt, unaufhörlich. Radikale Vergewohltätigungen zweier rationaler Subjekte; Sklave und Meister, diktatorisch einverleibend.

Er und ich – wir sind eins. Können einander nicht wehtun, ohne uns selbst zu verletzen.
Wir sind das Kollektiv LuLu. Und (er)leben die beschte Beziehung ever.

2 Kommentare

  1. Awapando

    Ich wünsche dir selbstredend von Herzen alles erdenklich Gute und freue mich für dich. Jedoch gedenke auch weiterhin der Menschen, die dich schon sehr lange ins Herz geschlossen haben.

    Beglückwünschende Grüße,
    dein Awapando

    Reply
    • Krony

      Moin Tobi,

      ich gedenke dir allabendlich beim zeremoniellen Ziegenopfern am Awapando-Schrein als auch frühmorgens in Anbetracht der innig zu rubbelnden stattlichen Morgenlatte.

      Abgesehen davon: Zu Beginn einer Beziehung, gerade in den ersten Monaten, ist jede zweisam verbrachte Sekunde außerordentlich kostbar. Jeglicher Augenblick gleicht halben Ewigkeiten – und wird gemeinsam zur Gänze ausgekostet. Dies wird mit der Zeit vermutlich ein wenig nachlassen, doch bis dahin gilt ein temporärer sozialer Ausnahmezustand. Hoe vor Bro, einzig volltrunken vor Liebe und Sperm… äh und so Zeugs eben.

      Ich weiß schon – verliebte Pärchen sind doof 😉

      Dir gedenkende Grüße, Krony

      Reply

Thread closed